FSJ oder BFD im Kanusport beim KSV Duisburg-Wedau

Jannemien Panzlaff als BFDlerin beim KSV Duisburg Wedau

Hier im Interview mit Jannemien, die selber erfolgreiche Slalomkanutin ist, gibt es viel Wissenswertes rund um die Freiwilligenarbeit im Sport.
Ein freiwilliges soziales Jahr oder ein Jahr Bundesfreiwilligendienst im Sport lohnt sich, im Kanusport erst recht!

Foto KSV FSJ Jannemien 1
Jannemien in zweiter Reihe ist stolz auf ihre Trainingsgruppe

Wie kommst du dazu, einen Bundesfreiwilligendienst in Duisburg zu machen, obwohl du im ca. 70Km entfernten Schwerte wohnst?

(Jannemien schmunzelt) Als ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden habe, stand fest, dass ich es in einem Kanuverein machen möchte. Der KSV Duisburg bot mir auf dem Wettkampf in Dorsten die BFD Stelle bei ihnen an. Nach mehreren sehr positiven Gesprächen mit Benny Stein habe ich mich dann für die Stelle in Duisburg entschieden.

Mehr als Hälfte deines BfDs ist schon um. Wie ist dein Resümee? War die Entscheidung richtig?

Ja, auf jeden Fall! Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und schon nach Zeit konnte ich zu vielen eine gute Beziehung aufbauen. Mir gefällt die Warmherzigkeit im KSV, der Zusammenhalt untereinander und die Freude am Vereinsleben, die ich beispielsweise bei der Online-Weihnachtsfeier ganz deutlich gespürt habe. Ich bin sehr froh, all diese neuen Menschen kennengelernt zu haben und würde es nicht missen wollen.
Und das Training mit den Kindern macht mir total viel Spaß und ich freue mich immer darauf! Die Betreuung durch Benny ist klasse! Wir sprechen uns zu allen Themen des Trainings untereinander ab, sei es per Telefon oder in Video-Konferenzen.
Klar, die Fahrzeiten mit dem Zug sind sehr lästig und dauern zum Teil extrem lange, aber oftmals arbeite ich dann auch in der Zeit.

Welche Aufgaben hast du als BfDler in einem Kanuverein eigentlich zu erfüllen?

Vorrangig bin ich für das Schüler- und Jugendtraining zuständig. Viele Einheiten werden auf dem Wasser absolviert, aber im Winter hätte ich zusätzlich Rollentraining zum Erlernen der Eskimorolle und Hallentraining zum Aufbau von Haltemuskulatur bzw. für Spiel und Spaß untereinander gegeben. Die Fortschritte der Sportler halte ich in Protokollen fest und bespreche sie mit Benny, um ein optimales Trainingsangebot zu gewährleisten.
Neben dem Training steht natürlich auch die Betreuung der Sportler während der Wettkämpfe und bei Lehrgängen an. Dazu kommt zur Finanzierung meiner Stelle die Betreuung von Schul-AGs in der OGS. Hier bin ich vor allem für Sportangebote in der Turnhalle und eine Kanu-AG zuständig.

Mit den Einschränkungen durch das Corona-Virus kannst du viele dieser Aufgaben gar nicht erfüllen. Was machst du währenddessen in deiner Arbeitszeit?

Am Anfang konnte ich noch in Gruppen Wassertraining geben, was zur Zeit glücklicherweise auch möglich ist – nur etwas abgewandert- und die Sportler beim Wettkampf in Dorsten begleiten. Auch in der Schule war ich in dieser Zeit aktiv. Dann kamen Coronaeinschränkungen, somit war nur noch Einzeltraining möglich und kurz darauf war ich für ein paar Monate zuhause, da gar nichts mehr ging, daher musste ich mir Alternativen suchen. Benny stand mir mit seiner Kreativität bei.
Fürs Training wurde das Stabilitätstraining für die Haltemuskulatur und den Kraftaufbau kanuspezifischer Muskelgruppen in Zoom-Video-Konferenzen eingeführt, zeitlich beschränkte Challenges zur Motivation wurde von mir organisiert oder vom LSB mitgemacht. Bei der von mir ausgedachten Sport-Challenge waren Ausdauerleistungen, als auch Kraft, Beweglichkeit und Koordination gefragt. Jede Woche wurde dann ein König und/oder eine Königin der Woche gekürt.
Da die Landes- und Bundeskader-Athleten auch zu Coronazeiten weiter an den Stützpunkten trainieren dürfen, bedeutet das für mich eine enge Zusammenarbeit mit den Kadertrainern meiner Schüler und Jugendlichen zu gewährleisten. Jeden Sonntag beraten wir uns und sprechen über die Trainingspläne.
Darüber hinaus habe ich noch eine Vorwärtsschlaganalyse für manche Sportler gemacht, Trainingspläne individuell angepasst, einen Lehrgang zum mentalen Training gemacht und dafür Informationen gesammelt.
Durch das Interesse meines Bruders an Film und Schnitt habe ich mich dazu inspirieren lassen, einen eigenen Film für den KSV zu drehen, zu schneiden, zu vertonen und mit Musik zu untermalen. Dieses Vorhaben ist jedoch viel umfangreicher geworden, als ich dachte, da ich so viel Material hatte und so habe ich noch einige Stunden Arbeit vor mir.

Fasse deine Erfahrungen des halben Jahres BfD doch bitte in einem prägnanten Satz zusammen! Was würdest du sagen?

Meine Entscheidung für den KSV war goldrichtig, denn ich bin viel selbstbewusster geworden und habe großen Spaß an meiner Trainertätigkeit gewonnen.

Das hört sich auch für Euch goldrichtig an? Dann bewerbt Euch hier für die nächste Runde FSJ/BFD beim KSV Duisburg-Wedau.

https://www.kanu-nrw.de/content/index.php/2012-01-01-17-29-19/2012-02-04-18-37-00/aktuelles/2110-fsj-oder-bfd-im-kanusport-beim-ksv-duisburg-wedau